Entente und Mittelmächte - Bündnisse im Ersten Weltkrieg
Vor Ausbruch des Krieges hatten sich in Europa bereits feste Bündnisse gebildet. Auf der einen Seite stand die Triple-Entente: Ein Bündnis aus Russland, Frankreich und Großbritannien. Das Gegengewicht zu dieser Allianz bildeten das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und das Königreich Italien. Als genau einen Monat zuvor beim Attentat von Sarajevo der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, von einem serbischen Separatisten ermordet wurde, begann die Lage rasch zu eskalieren. Die Habsburger stellten an Serbien massive und unzumutbare Forderungen in Verbindung mit einem Ultimatum. Obwohl die Serben in nahezu allen Punkten kooperierten und nur in einer Angelegenheit auf Vermittlung setzen wollten, erklärte Österreich-Ungarn Serbien schließlich den Krieg."Blankoscheck" und "Schlieffenplan" - der Weg in den Krieg
Ermöglicht wurde dies auch durch einen deutschen "Blankoscheck", welcher Österreich-Ungarn im Kriegsfall Unterstützung zusagte. Dies wiederum ließ Russland gegen Österreich-Ungarn zu den Waffen greifen, da es sich seit jeher als Schutznation der slawischen Völker verstand. Es folgten wechselseitige Kriegserklärungen von Deutschland und Russland, was wiederum Frankreich als Partner Russlands auf den Plan rief. Großbritannien trat erst in den Krieg ein, als das Deutsche Reich unter Bruch des Völkerrechts das neutrale Belgien besetze, für dessen Schutz sich das Empire verpflichtet hatte. Italien blieb zunächst neutral, denn das Abkommen der Mittelmächte war ein reiner Defensivpakt, trat jedoch 1915 auf Seiten der Entente in den Krieg ein. Bereits vorher schlug sich Ende 1914 das Osmanische Reich auf Seiten der Mittelmächte, denn die Staaten der Entente hatten erhebliche territoriale Ambitionen gegenüber den Osmanen. Das Deutsche Reich stellte im Vergleich die kleinste Bedrohung dar.Alle kriegführenden Parteien waren der Überzeugung, in der Tradition bisheriger Konflikte einen schnellen und überwältigenden Sieg erringen zu können. In den Jahren vor Ausbruch des Krieges rüsteten vor allem Großbritannien und das Deutsche Reich ihre Streitkräfte massiv auf, insbesondere die jeweiligen Flotten. Diese Zeit des "Wettrüstens" war von starken nationalistischen Bewegungen in den einzelnen Staaten begleitet, welches den Imperialismus weiter befeuerte. Bisher war es immer gelungen, Konflikte, beispielsweise auf kolonialer Ebene, vor einem großen Krieg zu entschärfen.