Auswirkungen der Rückverlagerung der Produktion auf die deutsche Wirtschaft 2022
Reshoring hätte ebenfalls einen negativen Effekt auf den Rest der Welt, jedoch in weitaus geringerem Maße als auf Deutschland. China hätte demnach einen BIP-Verlust von etwa 0,17 Prozent zu verzeichnen. Würde Deutschland sogenanntes Nearshoring betreiben und die Produktionsschritte in die EU-27, die Türkei und Nordafrika rückverlagern, wäre der Rückgang des realen BIP deutlich geringer für Deutschland (etwa 4,17 Prozent). Jedoch würde im Falle des Nearshoring auch die restliche EU einen deutlichen Rückgang des BIP von etwa 4 Prozent verzeichnen. Auch für die Türkei und Nordafrika hätte dies gesamtwirtschaftlich negative Auswirkungen. Sowohl Rearshoring als auch Nearshoring würden zu einer geringeren Spezialisierung und Produktivität in Deutschland bzw. der EU, der Türkei und Nordafrika führen, da eine größere Anzahl von Unternehmen in weniger produktiven Sektoren tätig sein würden. Insgesamt hätten beide Szenarien deutliche gesamtwirtschaftliche Kosten für Deutschland. Die Effekte auf das Bruttohaushaltseinkommen wären ähnlich drastisch.
In der Studie zu den möglichen Auswirkungen einer wirtschaftlichen Entkopplung von China wurden ebenfalls die Auswirkungen auf den deutschen Außenhandel, die wirtschaftlichen Effekte einer Blockbildung des Westens gegen China und die Auswirkungen einer Blockbildung des Westens auf den deutschen Handel untersucht. Darüber hinaus wurde das Szenario einer Blockbildung bei einem gleichzeitigen Handelsabkommen zwischen der EU und den USA analysiert.